Auf der ILA: Die Zukunft der Sicherheit und Verteidigung
Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) betonte Thomas Gottschild die Bedeutung der Messe und forderte eine verlässliche Haushalts- und Finanzplanung des Bundes ein.
Große Bedeutung der ILA
Wohl kaum ein Forum ist für die Gestaltung von Sicherheit und Verteidigung in Deutschland, Europa und der NATO wichtiger als das zwei-jährliche Treffen auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin. Der Geschäftsführer MBDA Deutschland, Thomas Gottschild, machte auf der diesjährigen Pressekonferenz deutlich, dass vor dem Hintergrund von globalen Konflikten und Bedrohungen die ILA einmal mehr von großer Bedeutung sei. Inhaltlich stellte Gottschild die bodengebundene Luftverteidigung, insbesondere Drohnenabwehr, und die abstandsfähige Präzisionsbewaffnung in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
SADM als Antwort auf Bedrohungen aus der Luft
Die bodengebundene Luftverteidigung bezeichnete Gottschild als kriegsentscheidend. Diese schütze nicht nur die Bevölkerung, sondern auch kritische Infrastruktur und militärische Einrichtungen. „Die Bedrohungen aus der Luft nehmen in ihrer Vielfalt zu“, sagte er und verwies auf die ganze Bandbreite von Raketen, Mörsern und Drohnen bis hin zu Helikoptern, Flugzeugen oder Marschflugkörpern. Diese würden schneller, agiler, intelligenter. Gottschild erläuterte, dass MBDA mit der Small Anti Drone Missile (SADM) eine effektive Antwort auf die wachsende Bedrohung durch Drohnen entwickele. „Ein wichtiger Schritt für die effiziente Abwehr von Drohnen!“, so Gottschild.
Beim Thema abstandsfähige Bewaffnung erwähnte er den auf der ILA erstmals vorgestellten Remote Carrier Multidomain Multirole Effector (RCM²). Dieser universell einsatzbare Flugkörper, der von allen Domänen aus in sämtliche Kampfszenarien eingebracht und netzwerkzentrisch geführt werden kann, wurde zusammen mit den Bewaffnungsoptionen für den Eurofighter oder F35, wie Meteor, Brimstone und TAURUS präsentiert.
Mehr Haushaltsmittel bereitstellen für Verteidigung
Abschließend unterstrich Gottschild die Bedeutung einer verlässlichen Haushalts- und Finanzplanung. Das Sondervermögen von 100 Mrd. Euro werde spätestens in zwei, drei Jahren aufgebraucht sein. Das Einfrieren des Verteidigungshaushalts bei 52 Milliarden Euro reiche gerade für die Fixkosten der Bundeswehr und lasse keinen Raum für notwendige Beschaffungen. „Deshalb ist die Erhöhung des Verteidigungsetats für mich unabdingbar und maßgebend“, so Gottschild. Er stellte sich damit hinter Verteidigungsminister Pistorius, der zuletzt zusätzliche Mittel von 6,5 Mrd. Euro gefordert hatte.
Mit einem eindringlichen Appell schloss Gottschild seine Rede: „Es gibt eine grundlegende Bereitschaft der Gesellschaft, die Aufwände für die Verteidigung zu tragen – denn es geht um Grundsätzliches: Unsere Art zu leben, unsere Freiheit, die Erhaltung des Friedens und unseren Wohlstand.“