Modernisierung im Sinne der Nachhaltigkeit
Passt Ökonomie und Ökologie zusammen? Christian Toskov, Leiter Standortmanagement bei MBDA Deutschland, meint ja. In den letzten Jahren hat das Unternehmen über 100 Millionen Euro in die Infrastruktur des Standorts investiert. Ein wichtiger Aspekt war dabei auch eine nachhaltige und zugleich wirtschaftliche Strategie für die Energieversorgung und den Energieverbrauch, um den CO2 -Ausstoß deutlich zu reduzieren.
Das Unternehmen betreibt daher zwei Blockheizkraftwerke am Standort und produziert ein Drittel des benötigten Stroms selbst. Die erzeugte Abwärme nutzt der Standort wiederum zum Heizen. Da die Kraftwerke jedoch sanierungsbedürftig sind, galt es zu überprüfen, mit welchen Maßnahmen MBDA Deutschland auch in Zukunft einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.
MBDA Deutschland beauftragte das Institut für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, dafür ein betriebliches Gesamtenergiekonzept für den Standort zu erstellen. Ausgangssituation bildete der energetische Ist-Zustand, auf dessen Basis verschiedene Konzepte zur ökologisch, aber auch ökonomisch optimierten Energieversorgung entwickelt wurden. Insgesamt wurden neun Maßnahmen zur künftigen Energieversorgung geprüft. Unter anderem befasste sich das Institut mit folgenden Konzepten:
- Einstellung der Eigenerzeugung von Strom, stattdessen externer Bezug von Strom und Erdgas
- Nutzung des Blockheizkraftwerk als Biomassekessel und somit Erzeugung thermischer Energie mittels Holz
- Ersetzen des veralteten Blockheizkraftwerk durch ein Neues
Für alle Varianten wurden in Anlehnung an die VDI-Richtlinie 2067 die Jahresgesamtkosten ermittelt. Um die ökologische Verträglichkeit der verschiedenen Energieversorgungsvarianten zu bewerten, bilanzierte das Institut die CO2-Emissionen.
Unter Berücksichtigung aller ökologischen und ökonomischen Aspekte ergab die Bewertung, dass ein Motortausch in den bestehenden Blockheizkraftwerken die optimale Variante zur zukünftigen Energieversorgung darstellt. Zusätzlich soll ein Pufferspeicher errichtet werden, der Wärme zwischenspeichert und die verbrauchsintensiven Start und Stops der Heizkraftwerke verringert. Das steigert die Effizienz der Anlage bezüglich Abgaswerten und Wirkungsgrad und erhöht zudem deren Lebensdauer.
Durch die jetzt beschlossene Modernisierung wird MBDA am Standort Schrobenhausen auch zukünftig Strom und Abwärme erzeugen und somit weiter zur CO2-Reduktion beitragen. Christian Toskov erläutert: „Über das Jahr gesehen verbrauchen wir heute rund 33.837.000 kWh Primärenergie und produzieren damit circa 7.530 t CO2-Emmisionen. Diese jetzt schon guten Werte werden wir mit den modernisierten Blockheizkraftwerken nochmals um bis zu 3 % senken können.“
Darüber hinaus plant das Unternehmen weitere Maßnahmen wie die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, um die CO2-Bilanz weiter zu verbessern.
Das betriebliche Gesamtenergiekonzept wurde durch das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie gefördert.