RÜ.NET 2021: Im Spannungsfeld zwischen internationalen Krisen und der Landes- und Bündnisverteidigung
Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedrohungslage und der aktuellen Entwicklungen stellt sich die Frage: Welche Auswirkungen hat das Spannungsfeld zwischen Auslandseinsätzen und nationaler Auftragserfüllung auf die Bundeswehr und die wehrtechnische Industrie? Auf der diesjährigen RÜ.NET vom 01. bis 02. September in Koblenz diskutierten hierüber hochrangige Vertreter der Bundeswehr und Industrie unter dem Titel „Internationales Krisenmanagement vs. Landes- und Bündnisverteidigung – Herausforderungen für das Rüstungs- und Nutzungsmanagement“.
Die Teilnehmer des Anwenderforums tauschten sich in Vorträgen, Paneldiskussionen und Debatten über Entwicklungen im Beschaffungswesen, bestehende und zukünftige Systeme, sowie Herausforderungen für die Industrie aus. Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland GmbH, ging in einem Impulsvortrag mit dem Titel „5 Thesen zur Rüstung“ auf die Systemrelevanz der nationalen Industrie für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ein.
„Die deutsche wehrtechnische Industrie leistet einen wichtigen Beitrag, um der Bundeswehr bei der Erfüllung ihrer Aufgaben die bestmögliche technische Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Ohne zuverlässige Rahmenbedingungen, vor allem eine verlässliche und planbare Basis für die Kapazitäts- und Auftragsplanung, kann das nicht dauerhaft funktionieren. Investitionen in Forschung und Technologie (F&T) bilden dabei die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunftssicherung. Aufgrund der aktuellen Haushaltsplanung besteht allerdings die Gefahr, die nationale technologische Souveränität nicht erhalten zu können. Neben einer generellen Erhöhung der Forschungsaufwendungen bedarf es unter anderen die strikte Trennung zwischen militärischen und zivilen Fördertöpfen in einzelnen Bereichen aufzuheben.“
Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland GmbH