Einzigartige MEADS Plug-And-Fight-Fähigkeit in Tests nachgewiesen
Orlando, 24. Juli 2014. Das taktische Luftverteidigungssystem MEADS (Medium Extended Air Defense System) hat auf dem Luftwaffenstützpunkt Pratica di Mare bei Rom umfassende Systemdemonstrationen erfolgreich abgeschlossen. Die zweiwöchigen Tests umfassten wichtige Leistungsnachweise, die erstmals durchgeführt wurden. Sie wurden von Delegationen aus mehreren Ländern verfolgt.
„Wir haben die komplette Bandbreite modernster Netzwerkfähigkeiten demonstriert. Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Nur MEADS bietet diese Fähigkeiten.“, so Volker Weidemann, MEADS International Executive Vice President. „Diese bahnbrechenden Fähigkeiten können nun länderspezifisch angepasst und genutzt werden.“
Die Tests, die von deutschen und italienischen Soldaten durchgeführt wurden, umfassten Demonstrationen in einem operationellen Umfeld. Unter repräsentativen Einsatzbedingungen wurden Systemelemente ohne Unterbrechung des Einsatzbetriebs hinzugefügt und entfernt. Darüber hinaus wurde MEADS mit anderen Systemen in eine größere Systemarchitektur integriert und betrieben:
Mit der MEADS Plug-and-Fight-Funktionalität (Plug-and-fight- ist das militärische Äquivalent von Plug-and-Play) wird die automatische Einbindung von unterschiedlichen Systemelementen in ein übergeordnetes System ermöglicht. Bei den Systemdemonstrationen wurde ein externes mobiles italienisches Luftverteidigungsradar schnell eingebunden und gesteuert. Als vollständig integrierter Bestandteil des MEADS-Netzwerks verfolgte das Radar Flugobjekte und lieferte ein gemeinsames integriertes Luftlagebild um Pratica di Mare. Die MEADS-Bediener waren in der Lage während des Einsatzbetriebs Startgeräte und Sensoren schnell zu erkennen, einzubinden, zu kontrollieren, zu entfernen, neu zu zuweisen und neu zu positionieren.
Mithilfe eines externen Sensors und den über das Link-16-Datenaustauschnetz gelieferten Track-Daten erfasste MEADS gleichzeitig einen simulierten Marschflugkörper und andere Bedrohungen. Damit wurde nachgewiesen, dass Bekämpfungsvorgänge mit MEADS auch flexibel durch externe Systeme eingeleitet werden können (Engage-on-Remote). Mit dieser Fähigkeit können auch Bedrohungen, die aufgrund unübersichtlichen Geländes nicht direkt oder zu spät erkannt würden über externe Sensoren rechtzeitig erfasst und von MEADS bekämpft werden.
Während der gesamten Demonstration nutzte das System die verknüpfte und verteilte MEADS-Netzwerkarchitektur. Es wählte das zur Bekämpfung geeignetste Startgerät aus und steuerte die Kampfeinsätze über die jeweils zugeordneten Gefechtsstände. Durch die Verteilung der Arbeitslast auf verschiedene Systemelemente, bleibt die Verteidigungsbereitschaft selbst dann erhalten, wenn ein Systemelement ausfällt.
Die Interoperabilität mit deutschen und italienischen Luftverteidigungssystemen wurde durch den Austausch standardisierter NATO-Nachrichten demonstriert. Wichtige italienische Luftverteidigungselemente wurden in eine Testumgebung an einem italienischen Standort integriert. Die Flugabwehrleitstelle und Patriot-Systeme im Ausbildungszentrum der deutschen Luftwaffe in Fort Bliss, Texas, waren ebenfalls in die MEADS System Demonstration eingebunden. So konnte auch die koordinierte und gemeinsame Bekämpfung von Zielen mit anderen Systemen vorgeführt werden.
Alle geplanten Funktionalitäten konnten erfolgreich demonstriert werden.
„Kein anderes bodengestütztes Luft- und Raketenabwehrsystem kann systeminterne und –externe Sensoren und Startgeräte so flexibel einbinden, wie MEADS dank seiner Plug-and-Fight-Fähigkeit“, erklärte Dave Berganini, Präsident von MEADS International. „Bemerkenswert ist, dass Angehörige der deutschen und italienischen Streitkräfte die hochmodernen Fähigkeiten des Systems und seine taktische Gefechtsstandsoftware bereits nach kurzer Schulung nutzen konnten.“
Im Rahmen des MEADS Programms ist ein äußerst leistungsfähiges Luftverteidigungs- und Raketenabwehrsystem zur Abwehr von taktisch ballistischen Raketen, Marschflugkörpern, Massenvernichtungswaffen, Kampfflugzeugen und unbemannten Luftfahrzeugen entstanden. Es kann national zur Landes- und Bündnisverteidigung und international zum Schutz der Truppen im Einsatz eingesetzt werden. Besondere Fähigkeiten von MEADS, die es anderen heutigen Systemen überlegen macht, liegen in der schnellen Verlegbarkeit, der 360 Grad-Abdeckung, der offenen System-Architektur und Plug-and-Fight-Fähigkeit, die eine Ankoppelung weiterer Sensoren und Waffensysteme gestattet, sowie dem großen Schutzbereich. MEADS ist über seinen Lebenszyklus kostengünstiger und wird weniger personalintensiv betrieben als vergleichbare Systeme.
MEADS International, ein multinationales Joint Venture mit Sitz in Orlando, Florida, ist Generalunternehmer für MEADS. Die wichtigsten Unterauftragnehmer und Joint-Venture-Partner sind die MBDA in Deutschland und Italien sowie Lockheed Martin in den Vereinigten Staaten.
Das MEADS Programm wird von der NATO-Agentur NAMEADSMA mit Sitz in Huntsville (AL), USA, geleitet.
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