Überblick

Hochenergie-Lasereffektoren können zum Schutz von Flugzeugen, Schiffen oder Soldaten und deren Infrastruktur gegen vielfältige feindliche Bedrohungen eingesetzt werden. Ein Vorteil von Laserwaffen liegt in der schnellen, präzisen Bekämpfung von Zielen. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Munition gelagert oder transportiert werden muss. So können die Einsatz- und Logistikkosten gegenüber herkömmlichen Systemen deutlich reduziert werden. Außerdem werden unbeabsichtigte Schäden durch z.B. splitternde Munition vermieden und die Kosten pro Schuss sind minimal.

Der Schwerpunkt der MBDA Arbeiten im Bereich Laser liegt insbesondere auf dem Tracking – MBDA hat sich für ein aktives Tracking mit augensicherer Beleuchtung entschieden und in dem Bereich viele Alleinstellungsmerkmale erarbeitet. Die High Performance Bildverarbeitung ermöglicht ein exaktes Trackingsystem und somit sehr präzise Schüsse ins Ziel. Dieses Tracking ist in verschiedenen Kampagnen und verschiedenen Umgebungen ausführlich getestet worden, etwa in Schrobenhausen, bei der Wehrtechnischen Dienststelle in Meppen und in maritimer Umgebung in Putlos.

MBDA hat seit vielen Jahren die notwendigen Technologien für Lasereffektoren erarbeitet und verschiedene Demonstratoren aufgebaut und erprobt. Seit 2008 konnten mehrere erfolgreiche Tests mit verschiedenen Hochenergie-Laserdemonstratoren durchgeführt werden. Durch die Verwendung spezieller Spiegeloptiken in den MBDA Demonstratoren ist eine sehr hohe Laserleistung von mehr als 100kW möglich, wobei das System für unterschiedliche Laserquellen ausgelegt ist. Dieses zukunftssichere Prinzip ermöglicht die Nutzung verschiedener Laserquellen – auch mit weit höheren Laserleistungen als heute verfügbar.


Die MBDA Demonstratoren verfügen über ein hochdynamisches Richtsystem mit Überschlagsfähigkeit und einen n-mal-360 Grad Schwenkbereich, der sowohl die Abwehr von Schwarmangriffen (z.B. durch Drohnen) als auch einen schnellen Zielwechsel bei mehreren Zielen aus unterschiedlichen Richtungen ermöglicht. Dank seines 20-Fuß-Standardcontainers ist der Laserdemonstrator einfach und schnell verlegbar. Außerdem ist der Hochenergie-Laser an bestehende und zukünftige Systeme anbindbar und eine Verwendung im Verbund mit anderen Waffensystemen möglich.

Unterstützung erhielt MBDA Deutschland dabei durch Forschungs- und Technologieförderung vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) als auch von der European Defence Agency (EDA).

2022: Erprobungskampagne des Laserwaffendemonstrators auf der Fregatte „SACHSEN“

Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Hochenergielaser Marinedemonstrator, bestehend aus MBDA Deutschland GmbH und Rheinmetall Waffe Munition GmbH hat im Auftrag des BAAINBw einen Laserwaffendemonstrator (LWD) für die deutsche Marine hergestellt und zusammen mit dem BAAINBw erprobt. Der Schwerpunkt der MBDA Arbeiten an diesem HoWiSM-Demonstrator lag dabei im Bereich Tracking, Bedienplatz des Lasers sowie Anbindung von Radar und Führungssystem. HoWiSM: Hochpräzise und skalierbare Wirkung gegen agile/signaturarme Ziele im Nah- und Nächstbereich schwimmender Systemträger der Marine.

Nach der Integration des LWD auf der Fregatte 124 „SACHSEN“ im Juni 2022 wurde die Erprobung auf See im September 2023 erfolgreich abgeschlossen. Der LWD hat dabei in vielen Trackingversuchen und mehr als 100 Testschüssen an Bord überzeugt. Damit wurde nachgewiesen, dass eine Laserwaffe in der Lage ist, unterschiedlichste Ziele im maritimen Umfeld erfolgreich zu bekämpfen.

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2024: Integrationsfähiger Systemdemonstrator der MBDA Deutschland

Parallel zur Erstellung des HoWiSM Demonstrators hat MBDA-D einen weiteren Demonstrator erstellt. Einerseits hat MBDA durch Miniaturisierung und Modularisierung damit die Voraussetzungen für eine integrierte statt einer Containerbasierten Laserwaffe für die Marine erarbeitet. Andererseits dient dieser MBDA eigene Demonstrator der Performancesteigerung – insbesondere größere Erfassungs- und Zielverfolgungs-Reichweiten als die in den HoWiSM Erprobungen erreichten Reichweiten werden damit aktuell nachgewiesen.

2024: Rheinmetall und MBDA Deutschland unterschreiben Kooperationsvertrag

Rheinmetall und MBDA Deutschland setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit im Laserwaffenbereich fort. Ziel ist eine gemeinsame maritime Laserwaffe als Produkt auf den Markt zu bringen, insbesondere zur Drohnenabwehr von Schiffen. Unter der Voraussetzung der kartellrechtlichen Zulassung wollen beide Firmen gemeinsam ein erstes Containerbasiertes Laserprodukt für Marineanwendungen entwickeln.

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